Mittwoch, 28. November 2012

Zur Lage der Literatur am Ende des Gutenberg-Zeitalters

Schlaglichter aus einem Interview mit der Schriftstellerin Juli Zeh und den Verlegern Michael Krüger und Helge Malchow in der Wochenzeitung DIE ZEIT, Ausgabe 47/2012. Das gesamte Interview: http://www.zeit.de/2012/47/Buecher-Internet-Literatur-Verleger


Vor 20 Jahren hat hierzulande kein Mensch darübert nachgedacht, wie man in sogenannten Wachstumsregionen wie Pakistan und China seine Bücher verkauft, auf englisch natürlich (Michael Krüger).

Dreizehn Prozent der physischen Bücher aus unserem Verlag werden in Deutschland 2013 über Amazon an den Kunden gehen. (Helge Malchow).

Wir erleben eine tief greifende Revolution - das Ende des Gutenberg-Zeitalters. (Helge Malchow).

Es gibt viele amerikanische Städte, da gibt es kein Theater. Da gibt es keinen Shakespeare mehr. (Michael Krüger)

Wir müssen schätzen, was wir haben, und wissen, was wir verteidigen wollen (Juli Zeh).


Freitag, 23. November 2012

Poetik in Gummistiefeln


Jetzt im Herbst, wenn die Natur sich in sich zurückzieht und alles naß und grau ist - ein Spaziergang am Fluss entlang oder durch den Wald, am Strand oder über Wiesen und Felder pustet den Kopf frei. Mit den passenden und wetterfesten Wohlfühlklamotten ausgerüstet, kann selbst ein Gang durch den Regen pures Seelenbalsam sein.
 
Green wax jacket lives in the country
with green fields edged by woolly green hedges.
Green wax jacket has a steady living
with soil, plants and animals for colleagues.
Green wax jacket is the outdoors type
that's where it spends its recreational time. 

Hazel Nolan
aus: Wavelenghts. New poetry in the Channel Islands. Jersey 2011  
  


 
Intensive Eindrücke von Natur und Landschaft haben Literaten seit jeher inspiriert. Raum als solcher kommt in Nolans Text nur angedeutet vor, dennoch schafft sie es, in diesen wenigen Zeilen Bilder einer offenen Landschaft mit grünen Wiesen und Weiden vor unserem geistigen Auge herzustellen.



Donnerstag, 22. November 2012

IC 501 Marie Luise Kaschnitz

Es gab eine Zeit, da trugen die Fernzüge der Deutschen Bundesbahn Namen. Eisenbahnenthusiasten fallen da so klangvolle Bezeichnungen wie "Rheingold", "Gambrinus" oder "Blauer Enzian" ein. 
In den meisten Fällen hatte der Name einen Bezug zur Strecke, die der Zug zurücklegte. Nicht nur geographische Bezeichnungen kamen in Frage, viele Züge trugen die Namen von Schriftstellern.

Auch hier wieder ein Fall von "Literatur im Raum".



Dieser Intercity durchfuhr auch die Oberrheinebene zwischen Karlsruhe und Basel. Marie Luise Kaschnitz wurde 1901 in Karlsruhe geboren und lebte zeitweise in Bollschweil, wo ihre Familie einen Gutshof besaß.




Dem Dorf Bollschweil hat die Kaschnitz in ihrer Erzählung "Beschreibung eines Dorfes" ein literarisches Denkmal gesetzt.

Montag, 19. November 2012

Literatur im Raum

Es ist ganz einfach, Literatur in den Raum zu bringen.


Man nehme sich ein Buch, suche sich eine Bank im Grünen und beginne zu lesen.
Das ist vielleicht die persönlichste Art, Literatur im Raum zu verwirklichen. Viele von uns praktizieren es tagtäglich. Auf dem Weg zur Arbeit, zur Uni, zur Schule. Im Zug, im Bus oder im Flugzeug.
Würden wir Literatur nicht auf diese Weise in den Raum bringen, wären der Raum und wir um einiges ärmer.

Sonntag, 18. November 2012

Nach Rom


Eine Tasse Tee, ein gutes Buch, Musik... und schon kann die Reise beginnen.
Die Reise in die Räume zwischen den Zeilen, in einen spannenden Plot, mitten ins Geschehen. Orte tauchen vor unserem inneren Auge auf, reale Bilder vermischen sich mit Imaginationen.



Italienische Reise


Ort.
Borkum

Gestempelt aus.
Johann Wolfang Goethe, Italienische Reise

Dienstag, 13. November 2012

Literaturgeographie ???

Was ist Literaturgeographie?

Zunächst einmal ganz einfach die Verknüpfung von Literatur und Raum.

Also interessiert den Literaturgeographen, wie Raum in der Literatur dargestellt wird.
Ihn interessiert aber auch, wie Literatur im Raum vorkommen kann.

Je mehr man sich mit diesen beiden Kernfeldern von Literaturgeographie beschäftigt, desto offener kann der Blick werden und man entdeckt stetig neu spannende Aspekte.

Dieser Blog setzt hier an. Er versteht sich als eine offene Plattform für die Dinge und Gedanken, die uns zum Verhältnis von Raum und Literatur in den Kopf kommen. Doch was wäre ein Tellerrand, wenn man nicht über ihn hinüberschauen würden?