Traumtage "Borkum".
Ein Rezept für mindestens 1 Person.
Zutaten:
Eine Woche Zeit.
Eine Insel.
Ein Buch.
Ein Friesennerz.
Ein Paar Gummistiefel.
Wind.
Ein Fernglas.
Gezeiten.
Ein Fahrrad.
Zubereitung:
Mit der Fähre anreisen und die Fahrt entlang der Fischerbalje genießen.
Ausschlafen, aber nicht allzu lang.
Ein Frühstück mit Ei, Kaffee, Brötchen, Quark und Sanddornmarmelade. Dazu jazzige Musik und eine Zeitung.
Durch die Greune Stee wandern mit einem Abstecher zur Kugelbake.
Ein Fischbrötchen am Alten Leuchtturm.
Zum Vogelkiek an die Ronde Plate.
Zur Seehundsbank spazieren.
Ein Kännchen Tee und Lesestunde im Teestübchen.
Den Abendgottesdienst mitfeiern.
Eine Fahrt mit dem Triebwagen T1 "Schweineschnäuzchen.
Eine Pizza bei "Il Faro"
Durch die Fußgängerzone bummeln.
Im Strandkorb lesen und aufs Meer schauen.
Eine Wanderung durch die Ostlagune.
Bei Ebbe durchs Watt wandern und den Austernfischern bei der Nahrungssuche zuschauen.
Am Oststrand entlang in den Sonnenaufgang hineinwandern und Rauschen des Meeres genießen.
Bei Schietwetter in Gummistiefeln und Friesennerz am Nordstrand stehen, den Regen im Gesicht spüren und in der endlosen Weite klein werden.
Bei einer Radtour in den Hafen von der Inselbahn überholt werden.
Lesestunde am Alten Deich.
Das Feuerschiff "Borkumriff" besichtigen.
Den Tag bei einem Glas Rotwein und einem guten Buch im "Matrix" an der Promenade ausklingen lassen.
Es tut gut, einfach Zeit zu haben und die Gedanken kreisen zu lassen. Irgendwann verselbständigen sie sich, werden kleiner und belangloser. Wenn man vor der Weite des Horizontes spürt, wie klein man eigentlich ist, hat man das Gefühl, einen großen Ballast abgeworfen zu haben.
Zeit haben, ohne Termindruck. Man kann den Traumtag auf viele erdenkliche Weisen zubereiten, viele Variationen von Kultur- und Naturerlebnissen einflechten. Das wichtigste ist jedoch, völlig zu sich zu kommen mit dem was man tut. Dinge wieder so tun, ohne schon den nächsten Punkt auf der To-Do-Liste im Kopf und womöglich schon begonnen zu haben. Nach einiger Zeit beginnen sich Körper und Geist auf den Rhythmus der Insel einzupendeln. Die Seeluft macht hungrig und müde und es ist ein wunderbares Gefühl, abends früh auf dem Sofa einzuschlafen. Den Schlaf dann anzunehmen, während vielleicht Windböen ums Haus pfeifen oder Regentropfen aufs Dachfenster klopfen, um dann am nächsten Morgen ausgeruht einen neuen Tag beginnen zu können.
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Dienstag, 12. November 2013
Montag, 11. November 2013
Allerheiligenkirmes
Soest steht wieder einmal Kopf. Zum 676. Mal geht es in der Innenstadt rund. Die Allerheiligenkirmes ist einer der schönsten Jahrmärkte. Von besonderem Reiz ist die Lage inmitten der historischen Fachwerkhäuser der Bördemetropole. Nun bin ich nicht der Fan von Fahrgeschäften, doch auch für Karrusselabstinenzler bietet die Kirmes zahlreiche Attraktionen:
Fröschekloppen
ein Bullenauge
Pferderennen
superfrische Reibekuchen von Roscher
Und natürlich jede Menge tolle Lichteffekte, in diesem Jahr durch die Nässe des Regens noch verstärkt.
Sonntag, 29. September 2013
In frühen Stunden

An manchen Tagen muß man sich einfach den Wecker auf halb sieben stellen, die Kamera schnappen und einen Spaziergang durch die Natur machen. Es sind für mich diese kraftvollen und stillen Momente, in denen ich richtig tief entspannen und mich erden kann. Diese frühen Stunden, das plötzliche Rufen der Gänse, das Rauschen des Windes in den Blättern, das leuchtende orange des Sanddorns, das sanfte, weiche Licht.
Montag, 19. August 2013
MS Dockville 2013
Mal ein bisschen Elbluft schnuppern und dazu Kunst und Musik genießen - also auf zum MS Dockville 2013 nach Hamburg. In Wilhelmsburg gehen Kunst und Musik traditionell eine lässige Liaison ein. Von Performances und Objekten rund ums Thema "Unkraut" bis hin zu tanzbaren Beats und sphärischen Klängen, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Und das Panorama vom Großschot auf das Speichergebäude am Reiherstieg und die Rethehubbrücke tun ihr Übriges.
Und zum Glück spielte das Wetter an den ersten beiden Tagen auch gut mit - da wurde aus Dockville eher Dustville.
Weitere Impressionen vom Dockville gibts hier
Und zum Glück spielte das Wetter an den ersten beiden Tagen auch gut mit - da wurde aus Dockville eher Dustville.
Weitere Impressionen vom Dockville gibts hier
Sonntag, 14. Juli 2013
Schietwettertage @DIE ZEIT

{192|365} ~ 11.07.2013, a photo by Greune Stee on Flickr.
Elf Jahre ist es her, seit ich das erste Mal auf Borkum gearbeitet habe. Damals habe ich die Wochenzeitung DIE ZEIT kennen und schätzen gelernt, seitdem bin ich Abonnent.
Drei Jahre ist es her, daß ich dieses Bild hier aufgenommen habe:

Es entstand an einem verregneten Sommertag am Strand, es war einer dieser Schietwettertage. An der Nordsee hat man eben auch im Hochsommer keine Wettergarantie. Was echte Nordseefans aber keineswegs daran hindert, einen Strandspaziergang zu unternehmen - im Friesennerz kein Problem.
Dennoch gibt es Menschen, die eher auf Sonnenwetter stehen, und die können sich jetzt gegen schlechtes Wetter im Urlaub versichern, wie DIE ZEIT in der Reiseseite ihrer Ausgabe 29/2013 berichtet.
Und da die gelbe Regenpelle ja schon zum Nordseeimage dazugehört, wie Krabbenbrötchen, Strandkorb oder der Pilsumer Leuchtturm, gibt es eben nicht nur Leute, die im Friesennerz am Strand spazieren gehen (auch wenn, wie es scheint, die jüngere Generation wohl nicht mehr in gelb auf Muschelsuche geht), sondern es gibt auch Redakteure, die für den Artikel "Bei Regen geld zurück" nach einem stimmungsvollen Bild mit Friesennerz und Schietwetter suchen. Und dann bei in meinem Flickr-Stream fündig werden.
P.S:
Obwohl DIE ZEIT eigentlich vor der Veröffentlichung hätten fragen können, da meine Bilder bei Flickr dem Copyright unterliegen. Aber immerhin ist ein Namensvermerk dabei...
Sonntag, 30. Juni 2013
Wanderzeit

Wanderzeit, a photo by Greune Stee on Flickr.
und wir befremdlich vor und hinter
neben Sträuchern mitten in
sind eine angenehme Streuung Stimmung
eine Verhältnismäßigkeit von Laub und Licht
daß Blätter falsche Fährten legen
Kreise ziehen
man sieht die Wälder deutlich
sieht sie nicht
- aus: Idylle mit Rehscheuche. Marion Poschmann: Grund zu Schafen
Wie gut es tut, mal wieder Waldluft zu schnuppern. Einfach mal den Sonntagnachmittag nutzen, um über Stock und Stein durch den Arnsberger Wald zu wandern. Schon eine kleine Runde reicht aus, es müssen nicht die großen thematischen Wanderwege sein. Heute wählten wir den Wanderweg A7, ausgehend vom kleinen Weiler Neuhaus. Durch den Arnsberger Wald, entlang von Heve und Rißmecke, kann man auf dieser stillen Wanderung abschalten und dem Rauschen des Waldes lauschen.
Mittwoch, 8. Mai 2013
Still und warm
Ein Stand des Deutschen Roten Kreuzes morgens am Bahnhof – da bekommt der Pendler erstmal einen Schreck. Personenunfall? Streik mit Notverpflegung der Reisenden? Nichts dergleichen: Stattdessen ein Geburtstag. 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz. Freundliche Menschen fragen, ob sie mir einen Kaffee geben könnten. Dankend nehme ich an, freue mich über diese kleine Geste am frühen Morgen. Mit dem Becher warmen Kaffees in der Hand steige ich meinen Zug, der mich wie jeden Tag zur Arbeit bringt.
Ein heißes Getränk – heute morgen für mich nur eine kleine Zusätzlichkeit, nichts überlebenswichtiges. Doch wie viele Becher mit heißem Tee oder Kaffee, wie viele Teller mit heißer Suppe, ausgeschenkt von den Menschen des Roten Kreuzes, haben in den letzten 150 Jahren wirklich Not gelindert! Heute vor 68 Jahren ging der Zweite Weltkrieg zu Ende. Besonders zu jener Zeit hat das Rote Kreuz viel menschliche Wärme ausgeteilt, durch Kleidung, Nahrung und materielle Hilfe. Nicht zu vergessen der Suchdienst, der viel Licht in die oftmals verdunkelten Familienschicksale gebracht hat.
Gott sei Dank habe ich, hat unsere Generation keine wirklich Not leiden müssen. Doch darf uns das nicht davon abhalten einmal ein ganz großes DANKE zu sagen an all die Mitglieder und Helfer des DRK und der anderen Hilfsorganisationen, die immer schnell zur Stelle sind, um Not zu wenden. Vergelt’s Gott!
Ein heißes Getränk – heute morgen für mich nur eine kleine Zusätzlichkeit, nichts überlebenswichtiges. Doch wie viele Becher mit heißem Tee oder Kaffee, wie viele Teller mit heißer Suppe, ausgeschenkt von den Menschen des Roten Kreuzes, haben in den letzten 150 Jahren wirklich Not gelindert! Heute vor 68 Jahren ging der Zweite Weltkrieg zu Ende. Besonders zu jener Zeit hat das Rote Kreuz viel menschliche Wärme ausgeteilt, durch Kleidung, Nahrung und materielle Hilfe. Nicht zu vergessen der Suchdienst, der viel Licht in die oftmals verdunkelten Familienschicksale gebracht hat.
Gott sei Dank habe ich, hat unsere Generation keine wirklich Not leiden müssen. Doch darf uns das nicht davon abhalten einmal ein ganz großes DANKE zu sagen an all die Mitglieder und Helfer des DRK und der anderen Hilfsorganisationen, die immer schnell zur Stelle sind, um Not zu wenden. Vergelt’s Gott!
Sonntag, 28. April 2013
Die Faszination des Graues

{116|365} ~ 26.04.2013, a photo by Greune Stee on Flickr.
Beton ist faszinierend. Ein sehr ausdrucksstarker Baustoff. Ich finde, es wird im privaten Bereich noch zu wenig seine ästhetische Wirkung erkannt. Statt der allgegenwärtigen Raufasertapete, gestrichen in allen erdenklichen Farben, bietet Beton durch seine glatte und seidige Oberfläche eine beruhigende Wirkung.
Ich stelle mir ein Wohnzimmer vor mit glatten grauen Betonwänden.
Ohne Tapete.
Mit einem weißen Teppich. Oder einem roten.
Mit passenden Architektur- oder Landschaftsbildern, gerahmt.
Mit warmem Licht.
In der hellen Jahreszeit wirkt das Grau dämpfend, in der dunkleren Jahreszeit durchaus aufbauend und aufhellend.
Auch eine Küche in Grau hat sicherlich ihre Reize. Durch die Reduktion der Wandfarbe aufs Wesentliche kommen andere, farbige Wohnelemente besser zur Geltung.
Farbe ist wichtig - aber ich bin der Meinung, es fehlt im Privaten echt der Mut zum Grau!
Das SANAA-Gebäude in Essen (Zollverein-School) ist ein Paradebeispiel für die moderne Verwendung von Beton.
Montag, 25. März 2013
107 Linden

{084|365} ~ 25.03.2013, a photo by Greune Stee on Flickr.
Eine Kanalsanierung steht an. Dazu wurden in der Straße, in der ich aufgewachsen bin, 107 Linden gefällt. Nun ist die Allee eine ehemalige. Das grüne Blätterdach der Linden ist dahin, dafür gibt es mehr Licht.
Die Straße wirkt breiter, lädt zum schnelleren Fahren als den erlaubten 30km/h ein. Je nach Blickrichtung eröffnet sich ein imposanter Blick auf das im Nachbarort stehende Gerstein-Kohlekraftwerk.
Der NABU hatte sich für den Erhalt der meistenteils kerngesunden Bäume eingesetzt, doch hat sich die Stadt nicht auf eine Schutzmaßnahme eingelassen, auch der Hinweis auf den Alleencharakter der alten Straße seitsns der Bezirksregierung Arnsberg fruchtete nicht.
Es wäre möglich gewesen, die Bäume zu erhalten. So sehr ich auch Geograph und Naturschützer bin, so sehr bin ich aber auch Realist: Man sollte einer Siedlung das zurückgeben, was sie ausmacht. Die Häuser hier sind einhundert Jahre alt, die Linden waren gerade mal fünfzig Jahre alt und prägten in ihrer jetzigen Form erst seit ein paar Jahrzehnten diese Straße.
Jetzt, wo Platz ist, kommt die Archtitektur der Häuser, der an amerikanische Vorstädte erinnernde Charakter viel besser zur Geltung. In den kommenden zwei bis drei Jahren (so lange wird es bis zum Beginn der Bauarbeiten wohl noch dauern), kann man sich in die gute alte Zeit der Zechensiedlung zurückversetzt fühlen, als sich auf Radbod noch die Räder der Fördertürme drehten und über allem ein leichter Geruch nach Kohlenbrand lag.
Glück auf!
Sonntag, 17. März 2013
Sonnengesang

{074|365} ~ 15.03.2013, a photo by Greune Stee on Flickr.
Zwei Tage nach der Wahl von Jorge Mario Bergoglio zum neuen Papst Franziskus I. erlebe ich am Morgen eine moderne Fassung des Sonnengesangs des Heiligen Franz von Assisi.
Auf den Feldern liegt noch Reste von Schnee und Rauhreif, die Luft ist klar und kalt und über allem geht eine majestätische Sonne auf. Sie erhebt sich über die Soester Börde mit ihren Kirchtürmen und Windrädern, um dann kurz vor Lippstadt von einer Wolke bedrängt zu werden. Doch die Wolke schafft es nicht, die Macht der Sonne zu besiegen, sondern trägt nur dazu bei, daß das Schauspiel am morgendlichen Himmel ein weiteres stilles Crescendo nimmt.
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